Bericht Swinging Hamburg Journal / Jazz-Magazin
(#20; 12.2006)
Cotton Club featuring Kathrin Kohlmann
the christmas songbook
… hier liegt eine mitreissende, fröhlich und relaxt daher kommende Weihnachts-CD ohne nostalgischen Touch vor, die man sich nicht nur zur Adventszeit sondern auch früher und später mit Genuss anhören kann. Sie eignet sich aus dem oben Gesagten ganz besonders als Überraschungsgeschenk nicht nur zur Weihnachtszeit.
Bericht Nürnberger Zeitung (05.12.2006)
Weihnachtsmusik aus Nürnberg
Vom Kitsch befreit
NZ/HA/NPLUS/NPLUS1 – Di 05.12.2006
Unzählige Künstler haben bereits ihre liebsten Weihnachtslieder aufgenommen – oft ist das Ergebnis von eher zweifel-haftem künstlerischem Wert, manchmal aber auch amüsant. Angenehm eigenständig ist »The Christmas Songbook«, die neue CD von Kathrin Kohlmann und dem Trio Cotton Club, die erst vor Kurzem im Nürnberger Laden Chateau Disc live präsentiert wurde.
Dass Weihnachten seine Schatten voraus wirft ist bei den derzeit herrschenden Temperaturen nicht unbedingt für jedermann erkennbar. Doch gelang Kohlmann und Co die perfekte Illusion einer stimmungsvollen Reise durch verschneite Winterlandschaften und festlich geschmückte Wohnzimmer.
Wenn die 26-Jährige »Santa Baby« besingt und die Ode an den bekanntesten Geweihträger der Welt namens »Rudolph, the rednosed reindeer« intoniert, dann schmelzen auch die Herzen der wackersten Weihnachtsmuffel. Denn von den im Original süßlich-klebrigen Melodien der Stücke lässt der Cotton Club kaum etwas übrig.
»Wir haben die Evergreens in einen neuen und jazzigen Mantel gesteckt und dabei bewusst nicht mit Streichern erstickt. Eine reine Klingglöckchen-CD wollte niemand machen«, so Kohlmann. Die Sängerin interpretiert dabei die Songs authentisch und ohne große Schnörkel, wohingegen die Band auch Freiraum für Improvisationen besitzt.
Für die Arrangements zeichnet Michael Flügel verantwortlich, der ansonsten am Piano musikalische Akzente setzt. Er kann auf eine versierte Rhythmustruppe zählen, die aus Gunther Rissmann (Kontrabass) und dem Schlagzeuger Joachim Leyh besteht. »The Christmas Songbook« enthält die Essenz aller Weihnachtsplatten: Das mit sanften Bossa Nova–Klängen unterlegte »Jingle Bells«.
Fast schon poppig geriet dagegen »Silver Bells«, und »Santa Claus came in Spring«, eigentlich ja ein jahreszeitlicher Ausrutscher, ist eine liebevolle Hommage an die Swing-Ära. Eine sanfte Frauenstimme und jazzige Arrangements, nicht das schlechteste Rezept.
Thomas Susemihl
Die CD „The Christmas Songbook“ ist bei MDL Jazz erschienen